
Die Planung ist ein Kernelement menschlichen Wirtschaftens. Nach herrschender Meinung ist heutzutage die Unternehmensplanung eines der zentralen Unternehmensinstrumente und wird als „Rückgrat“ eines Unternehmens bezeichnet.
Denn grundsätzlich benötigt jede (relevante) Unternehmensentscheidung sowie die Unternehmenssteuerung eine Planung. Unabhängig davon, ob es sich um ein großes Unternehmen oder ein kleines, mittleres Unternehmen (KMU) handelt.
Die Unternehmensplanung ist heute in vielen Unternehmen und Unternehmenssituationen ein etabliertes und wesentliches Instrument. In den letzten Jahren konnte sie hinsichtlich der steigenden Wettbewerbsintensität, Regulationen und Umweltveränderungen wieder an Wichtigkeit gewinnen, dies bejahen u. a. 97% der Manager in der Studie BARC Planning Survey 2015.
Allgemeine Planungsanlässe
Daher dient die Unternehmensplanung nicht nur als Grundlage bei der Unternehmensgründung, sondern auch bei den Unternehmensbewertungen, bei Unternehmenssanierungen (Sanierungsplan, Sanierungsgutachten, Sanierungskonzept) oder Insolvenzen (Insolvenzplan, Fortbestehensprognose, Zahlungsunfähigkeitsprüfung).
Interne Planungsanlässe
Darüber hinaus sollte die Unternehmensplanung bei sämtlichen Unternehmensentscheidungen hinzugezogen werden. Sie dient zudem der kurzfristigen Unternehmensausrichtung (operative Unternehmensplanung; bspw. Ertrags-, Liquiditäts-, Personal-, Absatz-, Investitionsplanung) bis zur langfristigen Unternehmensausrichtung (strategische Unternehmensplanung).
Integrierte Unternehmensplanung
Alle aufgelisteten Planungsanlässe haben eines gemeinsam und das ist der Blick in die Unternehmenszukunft. So soll mit der Planung die zukünftige Unternehmensentwicklung „veranschaulicht“ werden. Idealerweise sollte die gesamte Unternehmensausrichtung aufeinander abgestimmt sein.
Dabei ist die operative Planung als integrierte Planung aufzubauen. Bei einer integrierten Planung ist die GuV-, Bilanz- und Liquiditätsplanung im Einklang miteinander und ergibt ein in sich (mathematisch) schlüssiges System. Ergänzend sollte diese integrierte Planung mit der strategischen Planung, dem Geschäftsmodell und dem Performance Measurement System in einem logischen Zusammenhang stehen.
Risikoadjustierte Unternehmensplanung
Jedoch ist die Zukunft zumeist ungewiss und mit Chancen und Risiken/Gefahren behaftet. Mit einer Unternehmensplanung lassen sich mögliche Zukunftsentwicklungen frühzeitig und gezielt durchdenken. Erweitert um eine risikoadjustierte Planung (Bandbreitenplanung) können auch die potenziellen Chancen und Risiken sowie deren Einfluss auf das Unternehmen abgebildet werden. Dies lässt wiederum erwartungsgetreuere Entscheidungen zu und verringert Scheingenauigkeiten.
Vermeidung von Unternehmenskrisen
Durch die Abbildung der Chancen/Risiken auf die Unternehmensentwicklung nutzt auch das Risikomanagement die Unternehmensplanung immer häufiger als Arbeitsgrundlage z. B. zur Bestimmung des Gesamtrisikoumfanges oder als Frühaufklärungsinstrument.
Unternehmens-Mehrwert
Mit einer Unternehmensplanung können Unternehmen folglich:
- (existenzbedrohende) Fehlentscheidungen verringern,
- negative Entwicklungen rechtzeitig vermeiden (Frühaufklärung),
- den Unternehmenserfolg steigern.
Hilfestellungen zur Planung
Nicht nur in der Unternehmenspraxis hat sich die Planung etabliert. Auch aus theoretischer Sicht wurde sich vermehrt der Planungsthematik gewidmet, was durch Publikationen, Normen oder Arbeitspapiere wie etwa Grundsätze ordnungsmäßiger Planung (GoP), Moderne Budgetierung, IDW S 1 oder IDW S 6 ersichtlich wird.
Erfolgsfaktor für Unternehmer - Tipp der KANZLEI NICKERT
Zusammenfassend lässt sich mit diesem Beitrag feststellen, dass die Unternehmensplanung in sämtlichen Unternehmenssachverhalten und -situation zum Einsatz kommt. In vielen Fällen ist die Planung Grundlage für weitere Unternehmensschritte und gibt Aufschluss über die Unternehmensentwicklung.
In Summe sollte jeder gewissenhafte Unternehmer bzw. gewissenhaftes Unternehmen – ob KMU oder Großunternehmen – eine Unternehmensplanung besitzen. Nicht nur, weil es zur Organisationspflicht eines Geschäftsführers gehört, sondern weil es zur Sicherung der Unternehmensexistenz und zur Steigerung des Unternehmenserfolgs unerlässlich ist.
Weiterführende Links der KANZLEI NICKERT zu diesem Thema:
- Unternehmensplanung: Das ist der richtige Zeitpunkt zur Erstellung
- Die Unternehmensplanung als Insolvenzprophylaxe
- Organisationspflichten des Geschäftsführers bzw. Vorstands
- Grundsätze einer ordnungsgemäßen Unternehmensplanungsrechnung
- Früherkennungssystem für KMU
- Whitepaper zum praktischen Ablauf einer Unternehmensplanung
- Neues Whitepaper zum Thema „Erstellen einer Unternehmensplanung“
- Unternehmensplanung in Krise und Insolvenz
- Unternehmens-Planung
- Unternehmensbewertung
- Unternehmenssanierung
[Benjamin Schilling]
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